Medizintourismus bezieht sich auf eine Form des Tourismus, bei der Menschen in andere Länder reisen, um medizinische Behandlungen und Verfahren durchzuführen. Dies kann entweder aus Gründen der Qualität, des Preises oder des Zugangs zu spezialisierten Behandlungen erfolgen.
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Medizintourismus
Medizintourismus ist gegenwärtig ein weltweiter Trend und die Folge einer fortschreitenden Globalisierung. Begrifflich ist darunter die länderübergreifende Inanspruchnahme medizinischer Dienstleistungen zu verstehen. Patienten werden immer mobiler und sind oftmals bereit, für eine adäquate Behandlung um den halben Globus zu reisen.
Bei Medizintouristen stehen Deutschland, die Schweiz und Österreich besonders hoch im Kurs. Medizinische Exzellenz, modernste technische Ausstattung und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis ziehen Behandlungswillige aus aller Welt an. Die wohl größte Gruppe der Medizintouristen besteht aus zahlungskräftiger Klientel, die sich in Deutschland, Schweiz oder Österreich eine bessere Therapie als in ihrem Heimatland verspricht.
Diese Kategorie von Auslandspatienten gibt im Schnitt 80.000 Euro für ihre Behandlung aus. Schließlich kommt noch eine dritte Gruppe Medizintouristen aus dem europäischen Ausland hinzu. Es handelt sich vorwiegend um Erkrankte, die in ihrem Heimatland unzumutbar lange auf eine bestimmte Operation oder Behandlung warten müssten.
Der Begriff "Medizintourismus" setzt sich nicht umsonst aus Medizin und Tourismus zusammen. Häufig nehmen Auslandspatienten nicht nur medizinische, sondern auch touristische Leistungen in Anspruch. Dabei reisen Behandlungswillige mit Angehörigen an und verbinden die Behandlung mit Sightseeing und Shopping, sofern es ihre Gesundheit zulässt.
Dadurch erlangt Medizintourismus auch gesamtwirtschaftlich eine gewisse Bedeutung. Schätzungen zufolge fließen allein in Deutschland jährlich rund 1,2 Milliarden Euro zusätzlich in die Kassen der Krankenhäuser und Ärzte.
Gesundheitstourismus
Zu unterscheiden ist der Medizintourismus vom Gesundheitstourismus. Beim Gesundheitstourismus geht es in erster Linie um die Erhaltung der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit, wobei auch gern attraktive touristische Rahmenbedingungen wie gesundes Klima, Küche und Kultur in Anspruch genommen werden. Dagegen ist der Medizintourismus krankheitsinduziert. Hier handelt es sich regelmäßig um Patienten, die weltweit die beste und/oder preiswerteste Behandlungsmöglichkeit für ihre Krankheit suchen.
Grundsätzlich nehmen Medizintouristen das gesamte medizinische Spektrum in Anspruch – von der Prävention über Operation und Behandlung bis hin zur Rehabilitation. Besonders gefragt sind jedoch die Fachbereiche Orthopädie, Innere Medizin, Chirurgie und Kardiologie. Wobei es durchaus länderspezifische Besonderheiten gibt. So ist aufgrund des Reaktorunfalls in Tschernobyl für Patienten aus der Ukraine, den GUS-Staaten und dem Baltikum vermehrt der Fachbereich Onkologie interessant.
Aus den Golfstaaten und Saudi-Arabien dagegen kommen, bedingt durch den Lebensstil, häufiger Behandlungswillige mit Stoffwechselkrankheiten und deren Folgeerkrankungen. Meist sind es Erkrankungen, die das Herz-Kreislauf-System, Bewegungsapparat und Augen betreffen.
Wirtschaftliche Bedeutung für Deutschland
Für Deutschland hat der Medizintourismus eine wirtschaftliche Bedeutung, da es zu einem wichtigen Ziel für medizinische Touristen geworden ist. Deutschland ist bekannt für seine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung und fortschrittliche Technologien, die Menschen aus der ganzen Welt anziehen.
Die Einnahmen aus dem Medizintourismus tragen zur Wirtschaft Deutschlands bei, indem sie Einkommen für die Gesundheitsindustrie, die Reise- und Tourismusbranche sowie für andere verwandte Branchen generieren. Darüber hinaus trägt der Medizintourismus dazu bei, Arbeitsplätze in diesen Branchen zu schaffen und aufrechtzuerhalten.
Medizintourismus Länder
Deutschland erhält aktuell Medizintouristen aus verschiedenen Ländern, darunter:
- Russland
- Vereinigte Arabische Emirate
- Kuwait
- Saudi-Arabien
- USA
- Kasachstan
- China
- Libyen
- Türkei
- Großbritannien
Diese Länder haben unterschiedliche Gründe für den Medizintourismus nach Deutschland. Einige kommen wegen der hohen Qualität der medizinischen Versorgung, während andere wegen der Spezialisierung und der Verfügbarkeit von Behandlungen kommen. Auch der Zugang zu Technologien und Verfahren, die in ihren Heimatländern nicht verfügbar sind, spielt eine Rolle.
Umsatzvolumen
Laut Angaben des Kreditkartenanbieters Visa werden im Medizintourismus derzeit weltweit 400 Milliarden Dollar umgesetzt. Prognosen sprechen davon, dass im Jahr 2025 rund 4 % der Weltbevölkerung medizinische Leistungen in anderen Ländern in Anspruch nehmen wird.
Die Zahlen sprechen schon jetzt für sich. Allein in Deutschland lassen sich jedes Jahr etwa 250.000 Medizintouristen aus 177 Ländern behandeln. Davon werden 100.000 stationär in Kliniken behandelt. Allerdings sind darin auch zufällige Krankenhausaufenthalte während einer Reise eingerechnet.
Schätzungen zufolge machen gezielt geplante Behandlungen von Auslandspatienten in Krankenhäusern dabei etwa 40 – 45 % aus. Jede Klinik und jeder Arzt kann von den zusätzlichen Einnahmen, die eine Behandlung von Auslandspatienten generiert, profitieren.
Der Trend zur Behandlung im Ausland ist ungebrochen – auch wenn sich das Wachstum im Medizintourismus in Deutschland jüngst auf 1,4 % abgeschwächt hat. Betrachtet man das letzte Jahrzehnt, so hat sich die Anzahl der Medizintouristen aus anderen Ländern verdoppelt. Zu den Haupt-Herkunftsländern der Medizintouristen gehören die arabischen Golfstaaten, Russland, GUS-Staaten, Baltikum, EU-Ausland, Übersee und China.
Quellen: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Medizintourismus, Primo Medico, https://www.primomedico.com
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