Touristik-Statistiken
Statistiken zum Thema Tourismus in Deutschland dienen verschiedenen Zwecken wie Planung, Entscheidungsfindung, Evaluierung und Forschung. Sie helfen bei der Verbesserung des Tourismusgeschäfts, der Förderung der Wirtschaft und der Umwelt sowie bei der Entscheidungsfindung auf verschiedenen Ebenen.
Die Daten unterstützen die Planung von Marketing- und Werbestrategien sowie bei der Planung neuer touristischer Angebote und der Verbesserung von bestehenden Dienstleistungen und Infrastrukturen. Statistiken sind auch hilfreich bei der Bewertung der Effektivität von Marketingkampagnen, der Wirksamkeit von touristischen Angeboten und der Kundenzufriedenheit.
Der Tourismus in Deutschland verzeichnete im Jahr 2019 - also vor der Corona-Pandemie - insgesamt 495 Millionen Übernachtungen und erreichte damit einen neuen Rekord. Die meisten Übernachtungen wurden von inländischen Gästen getätigt, während ausländische Touristen etwa ein Drittel ausmachten.
Die beliebtesten Reiseziele waren die Küstenregionen und Städte wie Berlin, München und Hamburg. Der Tourismussektor erwirtschaftete einen Umsatz von rund 300 Milliarden Euro und trug damit erheblich zur deutschen Wirtschaft bei. Zudem schaffte er über 3 Millionen Arbeitsplätze.
Besonders der Städtetourismus verzeichnete ein starkes Wachstum, während der ländliche Tourismus etwas langsamer expandierte. Der Trend zu nachhaltigem Tourismus nahm ebenfalls zu, da viele Reisende umweltbewusstere Optionen bevorzugten.
Update: 9.3.23
Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat für den Tourismus in Deutschland folgende Zahlen veröffentlicht:
Anzahl der Übernachtungen
2018: 477,6 Millionen
2019: 495,6 Millionen
2020: 298,2 Millionen (aufgrund von COVID-19)
Ankünfte internationaler Touristen
2018: 38,9 Millionen
2019: 39,4 Millionen
2020: 19,8 Millionen (aufgrund von COVID-19)
Ausgaben internationaler Touristen
2018: 38,8 Milliarden Euro
2019: 38,9 Milliarden Euro
2020: 19,7 Milliarden Euro (aufgrund von COVID-19)
Beliebteste Regionen für Übernachtungen
Bayern: 97,4 Millionen Übernachtungen (2019)
Baden-Württemberg: 47,8 Millionen Übernachtungen (2019)
Niedersachsen: 46,1 Millionen Übernachtungen (2019)
Beliebteste Städte für Übernachtungen
Berlin: 34,1 Millionen Übernachtungen (2019)
München: 22,8 Millionen Übernachtungen (2019)
Hamburg: 14,3 Millionen Übernachtungen (2019)
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer
2018: 3,1 Nächte
2019: 3,2 Nächte
2020: 2,8 Nächte (aufgrund von COVID-19)
Update: 05.09.22
Gastgewerbeumsatz im 1. Halbjahr 2022 gegenüber Vorjahr fast verdoppelt
Die Umsätze im Gastgewerbe waren im 1. Halbjahr 2022 mit einem realen (preisbereinigten) Plus von 98,5 % fast doppelt so hoch wie im 1. Halbjahr 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, betrug das Umsatzplus nominal (nicht preisbereinigt) 109,2 %.
Während die Corona-Schutzmaßnahmen im 1. Halbjahr 2021 erst Ende Mai 2021 gelockert wurden, traten die ersten Lockerungen im 1. Halbjahr 2022 bereits im Februar in Kraft. Allerdings lagen die realen Umsätze im 1. Halbjahr 2022 noch immer 22,1 % unter dem Niveau im 1. Halbjahr des Vorkrisenjahres 2019.
Umsatz im Juni 2022
Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen verzeichneten im Juni 2022 gegenüber Mai 2022 ein reales Umsatzplus von 2,1 %. Gegenüber Juni 2021, als die meisten Bundesländer wieder die Beherbergung für privatreisende Gäste erlaubten, stieg der Umsatz um 58,0 %. Trotzdem lag der Umsatz real noch 9,5 % unter dem Vorkrisenniveau vom Februar 2020. In der Gastronomie war der Umsatz im Juni 2022 real um 0,7 % höher als im Vormonat. Im Vergleich zum Juni 2021, als die Außengastronomie wieder geöffnet hatte, stieg der Umsatz um 26,3 %, lag allerdings noch um 11,9 % unter dem Niveau vom Februar 2020.
Quelle: Pressemitteilung vom 19.8.22 - Statistisches Bundesamt
Update 13.05.22
1. Halbjahr 2021: Gut ein Drittel weniger Übernachtungen als im Vorjahreszeitraum
Im Juni 2021 zählten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 30,9 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, waren das 6,1 % mehr Übernachtungen als im Juni 2020.
Die Betriebe profitierten dabei von der schrittweisen Lockerung des Corona-bedingten Beherbergungsverbots für privatreisende Gäste. Allerdings blieben die Übernachtungszahlen im Juni 2021 deutlich unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. Im Vergleich zum Juni 2019 verbuchten die Beherbergungsbetriebe 39,0 % weniger Übernachtungen.
Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland stieg im Juni 2021 im Vergleich zum Juni 2020 um 5,5 % auf 29,0 Millionen. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland erhöhte sich um 17,3 % auf 1,9 Millionen. Im Vergleich zum Juni 2019 war die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland allerdings 31,6 % geringer, die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland war 77,1 % niedriger.
Von Januar bis Juni 2021 konnten die Beherbergungsbetriebe insgesamt 76,4 Millionen Übernachtungen verbuchen. Das waren 34,7 % weniger als im Vorjahreszeitraum. 70,2 Millionen Übernachtungen inländischer Gäste wurden in diesem Zeitraum verzeichnet. Das war ein Minus von 30,8 %. Noch deutlicher war der Einbruch bei den ausländischen Gästen: 6,2 Millionen Übernachtungen bedeuteten hier einen Rückgang von 60,1 %.
Methodischer Hinweis
Alle Angaben beziehen sich auf Beherbergungsbetriebe (Hotels, Gasthöfe und Pensionen, Ferienunterkünfte und ähnliche Beherbergungsstätten, Campingplätze und sonstige tourismusrelevante Unterkünfte) mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten bzw. zehn Stellplätzen beim Camping. Detaillierte Informationen sind in etwa 14 Tagen in der Fachserie 6 Reihe 7.1 "Monatserhebung im Tourismus" verfügbar.
Quelle: Pressemitteilung Nr. 375 vom 10. August 2021, Statistisches Bundesamt (Destatis, 2021)
Medizintourismus
Medizintourismus bezieht sich auf eine Form des Tourismus, bei der Menschen in andere Länder reisen, um medizinische Behandlungen und Verfahren durchzuführen. Dies kann entweder aus Gründen der Qualität, des Preises oder des Zugangs zu spezialisierten Behandlungen erfolgen.
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- die Uniklinik Bochum und beispielsweise
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die je nach fachlicher Spezialisierung zu den medizinischen Spitzenzentren in Deutschland gehören.
Medizintourismus
Medizintourismus ist gegenwärtig ein weltweiter Trend und die Folge einer fortschreitenden Globalisierung. Begrifflich ist darunter die länderübergreifende Inanspruchnahme medizinischer Dienstleistungen zu verstehen. Patienten werden immer mobiler und sind oftmals bereit, für eine adäquate Behandlung um den halben Globus zu reisen.
Bei Medizintouristen stehen Deutschland, die Schweiz und Österreich besonders hoch im Kurs. Medizinische Exzellenz, modernste technische Ausstattung und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis ziehen Behandlungswillige aus aller Welt an. Die wohl größte Gruppe der Medizintouristen besteht aus zahlungskräftiger Klientel, die sich in Deutschland, Schweiz oder Österreich eine bessere Therapie als in ihrem Heimatland verspricht.
Diese Kategorie von Auslandspatienten gibt im Schnitt 80.000 Euro für ihre Behandlung aus. Schließlich kommt noch eine dritte Gruppe Medizintouristen aus dem europäischen Ausland hinzu. Es handelt sich vorwiegend um Erkrankte, die in ihrem Heimatland unzumutbar lange auf eine bestimmte Operation oder Behandlung warten müssten.
Der Begriff "Medizintourismus" setzt sich nicht umsonst aus Medizin und Tourismus zusammen. Häufig nehmen Auslandspatienten nicht nur medizinische, sondern auch touristische Leistungen in Anspruch. Dabei reisen Behandlungswillige mit Angehörigen an und verbinden die Behandlung mit Sightseeing und Shopping, sofern es ihre Gesundheit zulässt.
Dadurch erlangt Medizintourismus auch gesamtwirtschaftlich eine gewisse Bedeutung. Schätzungen zufolge fließen allein in Deutschland jährlich rund 1,2 Milliarden Euro zusätzlich in die Kassen der Krankenhäuser und Ärzte.
Gesundheitstourismus
Zu unterscheiden ist der Medizintourismus vom Gesundheitstourismus. Beim Gesundheitstourismus geht es in erster Linie um die Erhaltung der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit, wobei auch gern attraktive touristische Rahmenbedingungen wie gesundes Klima, Küche und Kultur in Anspruch genommen werden. Dagegen ist der Medizintourismus krankheitsinduziert. Hier handelt es sich regelmäßig um Patienten, die weltweit die beste und/oder preiswerteste Behandlungsmöglichkeit für ihre Krankheit suchen.
Grundsätzlich nehmen Medizintouristen das gesamte medizinische Spektrum in Anspruch – von der Prävention über Operation und Behandlung bis hin zur Rehabilitation. Besonders gefragt sind jedoch die Fachbereiche Orthopädie, Innere Medizin, Chirurgie und Kardiologie. Wobei es durchaus länderspezifische Besonderheiten gibt. So ist aufgrund des Reaktorunfalls in Tschernobyl für Patienten aus der Ukraine, den GUS-Staaten und dem Baltikum vermehrt der Fachbereich Onkologie interessant.
Aus den Golfstaaten und Saudi-Arabien dagegen kommen, bedingt durch den Lebensstil, häufiger Behandlungswillige mit Stoffwechselkrankheiten und deren Folgeerkrankungen. Meist sind es Erkrankungen, die das Herz-Kreislauf-System, Bewegungsapparat und Augen betreffen.
Wirtschaftliche Bedeutung für Deutschland
Für Deutschland hat der Medizintourismus eine wirtschaftliche Bedeutung, da es zu einem wichtigen Ziel für medizinische Touristen geworden ist. Deutschland ist bekannt für seine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung und fortschrittliche Technologien, die Menschen aus der ganzen Welt anziehen.
Die Einnahmen aus dem Medizintourismus tragen zur Wirtschaft Deutschlands bei, indem sie Einkommen für die Gesundheitsindustrie, die Reise- und Tourismusbranche sowie für andere verwandte Branchen generieren. Darüber hinaus trägt der Medizintourismus dazu bei, Arbeitsplätze in diesen Branchen zu schaffen und aufrechtzuerhalten.
Medizintourismus Länder
Deutschland erhält aktuell Medizintouristen aus verschiedenen Ländern, darunter:
- Russland
- Vereinigte Arabische Emirate
- Kuwait
- Saudi-Arabien
- USA
- Kasachstan
- China
- Libyen
- Türkei
- Großbritannien
Diese Länder haben unterschiedliche Gründe für den Medizintourismus nach Deutschland. Einige kommen wegen der hohen Qualität der medizinischen Versorgung, während andere wegen der Spezialisierung und der Verfügbarkeit von Behandlungen kommen. Auch der Zugang zu Technologien und Verfahren, die in ihren Heimatländern nicht verfügbar sind, spielt eine Rolle.
Umsatzvolumen
Laut Angaben des Kreditkartenanbieters Visa werden im Medizintourismus derzeit weltweit 400 Milliarden Dollar umgesetzt. Prognosen sprechen davon, dass im Jahr 2025 rund 4 % der Weltbevölkerung medizinische Leistungen in anderen Ländern in Anspruch nehmen wird.
Die Zahlen sprechen schon jetzt für sich. Allein in Deutschland lassen sich jedes Jahr etwa 250.000 Medizintouristen aus 177 Ländern behandeln. Davon werden 100.000 stationär in Kliniken behandelt. Allerdings sind darin auch zufällige Krankenhausaufenthalte während einer Reise eingerechnet.
Schätzungen zufolge machen gezielt geplante Behandlungen von Auslandspatienten in Krankenhäusern dabei etwa 40 – 45 % aus. Jede Klinik und jeder Arzt kann von den zusätzlichen Einnahmen, die eine Behandlung von Auslandspatienten generiert, profitieren.
Der Trend zur Behandlung im Ausland ist ungebrochen – auch wenn sich das Wachstum im Medizintourismus in Deutschland jüngst auf 1,4 % abgeschwächt hat. Betrachtet man das letzte Jahrzehnt, so hat sich die Anzahl der Medizintouristen aus anderen Ländern verdoppelt. Zu den Haupt-Herkunftsländern der Medizintouristen gehören die arabischen Golfstaaten, Russland, GUS-Staaten, Baltikum, EU-Ausland, Übersee und China.
Quellen: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Medizintourismus, Primo Medico, https://www.primomedico.com
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