Anzahlung bei Ferienwohnungen: Was ist erlaubt?

Anzahlung bei Ferienwohnungen: Was ist erlaubt?

Bei der Buchung einer Ferienwohnung kommt bereits mit der Annahme der Buchungsanfrage durch den Vermieter ein rechtlich bindender Beherbergungsvertrag zustande – eine Unterschrift ist nicht erforderlich. Eine Anzahlung von 20 % des Mietpreises gilt als marktüblich und rechtlich zulässig, höhere Anzahlungen sollten begründet sein.

Bei kurzfristigen Buchungen kann auch der Gesamtbetrag sofort fällig werden. Ein gesetzliches Widerrufsrecht besteht in solchen Fällen nicht (§ 312g Abs. 2 Nr. 9 BGB). Die Kaution ist klar von der Anzahlung zu unterscheiden und dient ausschließlich als Sicherheitsleistung, die nach ordnungsgemäßer Rückgabe zurückerstattet wird.

Zahlungen sollten aus Sicherheitsgründen nur über sichere und nachvollziehbare Methoden wie Überweisung, Lastschrift, Kreditkarte oder PayPal erfolgen.

Buchung und Beherbergungsvertrag

Ein Beherbergungsvertrag entsteht rechtlich verbindlich, sobald der Vermieter eine Buchungsanfrage annimmt – auch ohne Unterschrift. Die Buchungsbestätigung enthält alle wichtigen Vertragsdaten und wird per E-Mail an beide Parteien versendet. Ein Widerrufsrecht besteht bei Ferienwohnungen nicht, da es sich um einen zeitlich bestimmten Vertrag handelt (§ 312g Abs. 2 Nr. 9 BGB).

Die empfohlene Anzahlung liegt bei maximal 20 % des Mietpreises und ist in der Regel sofort fällig, bei kurzfristigen Buchungen kann der Gesamtbetrag verlangt werden. Unseriöse Angebote mit hohen Anzahlungen oder Rabatten bei Sofortzahlung sollten vermieden werden.

Alle Angaben in der Buchungsbestätigung sollten sorgfältig geprüft und bei Fehlern sofort gemeldet werden.

Wohnen auf Zeit und Zeitmietvertrag

Bei der Vermietung möblierter Wohnungen auf Zeit ab einer Dauer von zwei Monaten kommt in der Regel ein sogenannter Zeitmietvertrag gemäß § 575 BGB zum Einsatz. Damit ein solcher Vertrag rechtlich wirksam befristet ist, muss ein zulässiger Befristungsgrund angegeben werden – etwa geplanter Eigenbedarf, Sanierungsmaßnahmen oder die spätere Eigennutzung durch Angehörige. Ohne einen solchen Grund gilt der Vertrag als unbefristet.

Der Zeitmietvertrag enthält alle wesentlichen Vereinbarungen, darunter Beginn und Ende des Mietverhältnisses, Zahlungsmodalitäten der Miete, Fälligkeit der Kaution sowie mögliche Ausschlüsse der ordentlichen Kündigung. Das Vertragsdokument wird beiden Vertragsparteien im PDF-Format elektronisch zur Verfügung gestellt.

Vor Vertragsabschluss sollten alle Angaben sorgfältig geprüft und Unklarheiten rechtzeitig geklärt werden. Bei Unsicherheiten zum Mietobjekt oder zur Identität des Vermieters empfiehlt sich die telefonische Rücksprache mit dem Vermittler oder Anbieter.

Auch beim Wohnen auf Zeit – etwa in Städten wie Berlin, Essen oder Frankfurt – sind Anzahlungen üblich, insbesondere bei längerfristigen Buchungen. Anders als bei Ferienwohnungen gelten hier oft detailliertere Vertragsbedingungen, zum Beispiel im Rahmen von Zeitmietverträgen.

Die Anzahlung dient auch bei längerer Mietdauer der Absicherung beider Parteien und sollte klar im Vertrag dokumentiert sein. Lassen Sie sich für geleistete Barzahlungen immer eine Quittung geben.

Anzahlung Ferienwohnung

Anzahlungen schaffen Sicherheit

Kommt ein Gast nach verbindlicher Buchung nicht zur Anreise und leistet keine Zahlung, stellt dies für den Vermieter ein erhebliches Risiko dar. Um die Vertragserfüllung abzusichern und rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden, ist eine Anzahlung gängige Praxis. Diese Maßnahme hat sich bewährt und trägt dazu bei, unbegründete oder unseriöse Buchungen zu minimieren.

Ist eine Anzahlung und/oder eine Kaution vereinbart, erfolgt nach Bestätigung der Buchung eine schriftliche Zahlungsaufforderung, in der die Höhe und Fälligkeit der Teilbeträge klar ausgewiesen sind. Üblicherweise wird die Anzahlung sofort nach Buchung fällig, die Restzahlung spätestens bei Übergabe des Apartments – sofern nichts Abweichendes vereinbart wurde.

Die Anzahlung wird stets auf den Gesamtpreis angerechnet. Die Kaution hingegen stellt eine separate Sicherheitsleistung dar, die nach ordnungsgemäßer Rückgabe vollständig erstattet wird, sofern keine Schäden oder Forderungen bestehen. Eine Verrechnung mit dem Mietpreis erfolgt nicht.

Als marktüblich und rechtlich unbedenklich gilt eine Anzahlung von bis zu 20 % des Gesamtpreises. Höhere Anzahlungen bedürfen einer sachlichen Begründung. In Ausnahmefällen – insbesondere bei kurzfristigen Buchungen bis vier Wochen vor Mietbeginn – kann der gesamte Betrag sofort zur Zahlung fällig sein.

Sämtliche Zahlungsmodalitäten, insbesondere Beträge, Fristen und Bankverbindung, sollten transparent in der Buchungsbestätigung dokumentiert sein, um Missverständnisse zu vermeiden. Ein Vergleich: Während die Anzahlung die Buchung sichert, dient die Kaution ausschließlich als Absicherung gegen Schäden – und ist davon rechtlich zu unterscheiden.

Sichere Zahlungsmöglichkeiten

Bitte überweisen Sie aus Sicherheitsgründen ausschließlich auf das in unserer Buchungsbestätigung angegebene Bankkonto. Sollten Bar-, Kreditkarten- oder PayPal-Zahlungen vereinbart worden sein, finden Sie in der Buchungsbestätigung nähere Angaben.

Lastschrift wäre auch eine relativ sichere Möglichkeit, weil der Reisende im Betrugsfall das Geld in den ersten acht Wochen nach Abbuchung zurückbuchen lassen kann.

Vermeiden Sie das Versenden von Bargeld und Schecks. Zahlungsdienste wie z. Bsp. Western Union, MoneyGram oder BitCoin sollten Sie ebenfalls meiden, da sie oft von Kriminellen missbraucht werden.

Abschließend möchten wir noch darauf hinweisen, dass wir bei der Auswahl unserer Vermieter und Geschäftspartner ein hohes Maß an Seriosität fordern. Die meisten Vermieter kennen wir persönlich und pflegen mit Ihnen eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit - oft bereits seit einigen Jahren.

Über den Autor

  Alexander Klein, Porta Westfalica
Autor: Alexander Klein, Porta Westfalica Alexander Klein Aktualisiert 13.06.2025

Alexander Klein, auch "Sascha" genannt, ist der Gründer und geschäftsführende Gesellschafter von Alloggia.de, einem Buchungsportal für Wohnungsinserate. Mit einem Hintergrund in Betriebswirtschaft und Wirtschaftswissenschaften treibt er seit der Gründung 2012 die Weiterentwicklung des Portals voran. Sein Engagement hat maßgeblich dazu beigetragen, das Portal erfolgreich zu etablieren.

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